Ecocert ist eine Prüf-und Zertifizierungsstelle für nachhaltige ökologische Landwirtschaft. Im Rahmen der Entwicklung eigener Vorgaben für die Prüfung und Zertifizierung von Produkten, Systemen und Dienstleistungen wird - im Einklang mit dem Schutz der Umwelt - technische Expertise angeboten. Durch die Definition strikter Anforderungen, um den Erwartungen der Verbraucher gerecht zu werden, will die Ecocert-Gruppe wirtschaftliche Akteure zu verantwortlichem Handeln bewegen.
Die „Organic Crop Improvement Association“ (OCIA International) ist eine gemeinnützige, akkreditierte Zertifizierungsorganisation für ökologische Landwirtschaft. Landwirte und Weiterverarbeiter landwirtschaftlicher Produkte werden beim Erwerb dieses Zertifikats zur Einhaltung strenger ökologischer Standards verpflichtet. Diese Standards garantieren unter anderem, dass keine Chemikalien oder Pestizide zum Einsatz kommen und dass jährliche, unangekündigte Überprüfungen durch unabhängige Inspektoren durchgeführt werden. Es gibt etwa 500.000 Hektar OCIA-zertifizierte ökologische Landwirtschaftsfläche in den USA und über 1,4 Millionen Hektar weltweit.
UTZ CERTIFIED hat sich auf den nachhaltigen Anbau von Kaffee-, Kakao- und Teeprodukten spezialisiert. Landwirte erhalten eine Ausbildung im Bereich Produktionssteigerung, Qualitätsverbesserung und Kostensenkung, um einerseits ihre eigenen Lebensbedingungen zu verbessern und andererseits einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz und für zukünftige Generationen zu leisten. Die Einhaltung der Standards von UTZ-zertifizierten Plantagen und Unternehmen wird regelmäßig geprüft in Hinsicht auf eine gute Agrarpraxis, gutes Farm-Management, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen, das Verbot von Kinderarbeit und die Schonung der Umwelt.
Das „Flower Label Program“ (FLP) ist eine gemeinschaftliche Initiative von Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften, Kirchen, Blumenproduzenten und Blumenhändlern. Das Programm sorgt für eine humane, umweltfreundliche und ökonomisch tragfähige Blumenproduktion. Die Kriterien, die dabei zum Tragen kommen, beinhalten unter anderem die Zahlung existenzsichernder Löhne, Gewerkschaftsfreiheit, Gleichbehandlung, Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, Verbot hochgiftiger Pestizide, Gesundheitsvorsorge, verantwortlicher Umgang mit natürlichen Ressourcen. Der FLP-Standard basiert auf dem internationalen Verhaltenskodex für die Produktion von Schnittblumen, Topfpflanzen und Schnittgrün. Die Einhaltung dieser Norm wird regelmäßig durch unabhängige Organisationen überprüft und durch das Flower Label garantiert.
Der „Global Organic Textile Standard“ steht für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. Neben umwelttechnischen Anforderungen entlang der gesamten textilen Produktionskette (Herstellung, Konfektion, Verpackung, Kennzeichnung, Handel und Vertrieb) fordert er gleichzeitig die Einhaltung sozialer Kriterien. GOTS-zertifizierte Produkte müssen beispielsweise aus mind. 70% biologisch erzeugten Naturfasern bestehen, chemische Zusätze müssen bestimmte Kriterien erfüllen und soziale Mindeststandards müssen in Verarbeitungsbetrieben eingehalten werden. Zu letzteren gehören u.a. die Zahlung eines Mindestlohns, das Verbot von Diskriminierung, Kinderarbeit und Zwangsarbeit, Vereinigungsfreiheit sowie sichere und hygienische Arbeitsbedingungen.
Die „Cotton Made in Africa- Initiative” der Aid by Trade Foundation sieht sich als „Social Business”. Man handelt nach den Regeln des Marktes und verzichtet auf Subventionen, hat jedoch nicht die Gewinnmaximierung eines Einzelnen im Blick sondern die Verbesserung der Lebensbedingungen afrikanischer Baumwollbauern. Die Lizenzgebühr, die die Textilunternehmen zahlen, um unter dem Label „Cotton Made in Africa“ produzieren zu dürfen, werden in afrikanischen Projektgebieten reinvestiert. Afrikanische Kleinbauern können ihren Ernteertrag durch effizientere Anbaumethoden erweitern und profitieren von Sozial- und Infrastrukturprojekten. Baumwolle von „Cotton Made in Africa“ wird im Regenfeldanbau mit einem geregelten Pestizid- und Düngemitteleinsatz angebaut und per Hand geerntet, die Anforderungen an die Anbaumethoden sind in einem Kriterienkatalog definiert, dessen Einhaltung im Rahmen der Verifizierung regelmäßig überprüft wird. Genverändertes Saatgut ist beispielsweise ein Ausschlusskriterium im Rahmen des Standards.
Die „Fair Wear Foundation“ ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die mit Unternehmen und Fabriken zusammenarbeitet, um Arbeits- und Lebensbedingungen von Textilarbeitern weltweit zu verbessern. Die Forderung nach der Zahlung eines existenzsichernden Lohns steht an vorderster Stelle des Kriterienkatalogs, neben Gewerkschaftsfreiheit, Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, Verbot von exzessiven Arbeitsstunden und Diskriminierung, einer vertraglichen Bindung zwischen Arbeitnehmer und –geber und sicheren und gesunden Arbeitsbedingungen. Der Multistakeholder-Ansatz zur Ausarbeitung und Überprüfung der Standards, Transparenz und Verantwortung in der Lieferkette und die Anlehnung an die ILO-Kernarbeitsnormen sowie die UN-Deklaration der Menschenrechte sind einige der so genannten „guiding principles“ der FWF.
Der „Forest Stewardship Council“ ist eine unabhängige, gemeinnützige Nicht-Regierungsorganisation und steht für eine umweltfreundliche, sozialförderliche und ökonomisch tragfähige Bewirtschaftung von Wäldern. Der FSC-Standard basiert auf 10 Prinzipien und 56 Indikatoren, wobei die gesamte Verarbeitungs- und Holzhandelskette vom Wald bis zum Endhandel zertifiziert wird. Ziel ist es, Wälder durch die Förderung einer verantwortungsvollen Waldwirtschaft zu erhalten. Unkontrollierte Abholzung, Verletzung der Menschenrechte oder eine zu große Umweltbelastung sollen durch die Definition dieser Kriterien vermieden werden.
Das „EU Energy Label“ klassifiziert elektronische Produkte, Glühbirnen und auch Autos nach ihrer Energieeffizienz bei der Nutzung, wobei A für die höchste Energieeffizienz steht und G für die geringste. Eine Erweiterung der Skala gibt es bereits von A+ bis A+++. Hersteller von Elektrogroßgeräten sind verpflichtet, Energie-Labels auf den Geräten zur Unterstützung der Kaufentscheidung anzugeben.
„Energy Star“ ist ein Programm der EPA (US-Environmental Protection Agency), das durch effiziente Energienutzung zum Umweltschutz beitragen will und sich auch kostensparend auf individuelle Verbraucher und Unternehmen auswirken soll. Energy Star Produkte haben eine große Bandbreite und auch wenn es ursprünglich ein Programm der US-Regierung ist, wird es mittlerweile in der EU sowie in Australien, Japan und Kanada verwendet.
Das Fairtrade-Label auf Produkten bestätigt die Erfüllung internationaler Standards des Fairen Handels. Kleinbauern, Kooperativen und Plantagen in den so genannten Entwicklungsländern erhalten durch die Zahlung eines fairen Mindestpreises, der oftmals über dem Weltmarktpreis liegt, und Fairtrade-Prämien, die meist in Sozial- und Infrastrukturprojekte investiert werden, eine reelle Chance zur nachhaltigen Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen. Die Entwicklung der Standards erfolgt gemeinsam mit Produzenten, Händlern und Experten, die wiederum durch FLO-CERT, einer unabhängigen Zertifizierungsstelle überprüft werden. Die Produktpalette, die Fairtrade-zertifizierbar ist, reicht von Lebensmitteln, Kaffee, Kakao, Tee, bis zu Blumen und Baumwolle.
Der Blaue Engel ist die erste und älteste umweltschutzbezogene Kennzeichnung der Welt für Produkte und Dienstleistungen. Die Produktgruppen des Blauen Engel sind den so genannten vier Schutzzielen zugeordnet: Umwelt und Gesundheit, Klima, Wasser, Ressourcen. Der Blaue Engel fördert die Anliegen des Umweltschutzes als auch des Verbraucherschutzes. Es werden Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet, die in ihrer ganzheitlichen Betrachtung besonders umweltfreundlich sind und somit die Ansprüche des Gesundheits- und Arbeitsschutzes sowie der Gebrauchstauglichkeit erfüllen. Aspekte wie der sparsame Einsatz von Rohstoffen bei der Herstellung und beim Gebrauch, eine lange Lebensdauer und nachhaltige Entsorgung haben eine große Bedeutung.
Die „International Organization for Standardization“ ist der größte Entwickler freiwilliger, internationaler Standards. Seit der Gründung 1947 wurden mehr als 19500 verschiedene Standards entwickelt, die fast alle Bereiche in Technologie und Wirtschaft abdecken. Durch Multistakeholder-basierte Entscheidungsprozesse werden Standards für Produkte und Dienstleistungen nach dem neuesten Stand entwickelt.
SAI (Social Accountability International) ist eine Multistakeholder-basierte Nicht-Regierungsorganisation mit dem Ziel, Menschenrechte weltweit zu fördern durch die Verpflichtung zu ethischen Arbeitsbedingungen, Arbeitsrechten, CSR und sozialem Dialog. Der SA8000 Standard wurde als Werkzeug entwickelt, um internationale Arbeits- und Sozialstandards durchzusetzen und beschäftigt sich mit den Themen Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Gesundheit und Sicherheit, Vereinigungs- und Gewerkschaftsfreiheit, Diskriminierung, Disziplinarmaßnahmen, Arbeitszeit, Löhne und Management-Systemen.
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